Seit 1967 erscheint das Lustige Taschenbuch mit neuen Comic-Geschichten aus der Welt des Donald Duck. Mittlerweile gibt es bereits mehr als 500 Bände mit hunderttausenden verkauften Exemplaren. Die Themen der Comics sind meistens eher heiter. Dabei werden klassische Geschichten und aktuelle Popkulturereignisse gerne parodiert. So wurden unter anderem bereits Tarzan, die Unendliche Geschichte und Star Wars in Entenhausen neu interpretiert. Ab und an werden auch geschichtliche Ereignisse (unter anderem durch Zeitreisen) aufgegriffen, auch wenn dies eher selten vorkommt. Ein ebenfalls seltener Schwerpunkt für die Geschichten des Lustigen Taschenbuchs ist das Internet. Schließlich wird die Welt des Donald Duck meistens mit eher wenig Technik dargestellt. Umso größer war die Überraschung, als eine Ausgabe aus dem Jahr 2016 sich nicht nur mit dem Thema Internet, sondern gar mit Social Media beschäftigte. Dieses hochaktuelle Thema wurde in der Geschichte „Klick ins Chaos“ aufgegriffen. Die Ausführung war hierbei realitätsnah, aber dennoch kindgerecht, und hat sicherlich auch dem einen oder anderen Erwachsenen zu denken gegeben.
Donald Duck im Internet
Die Handlung von „Klick ins Chaos“ ist vor allem deswegen so wirksam, weil die in der Geschichte geschilderten Situationen den meisten Lesern sicherlich bekannt vorkommen – wenn nicht aus eigener Erfahrung, dann aus den Nachrichten. Verschiedene Charaktere lernen wie nützlich, aber auch gefährlich, das Internet sein kann. So muss zum Beispiel Dagobert Duck lernen, dass manch ein teures Antivirenprogramm komplett nutzlos ist. Diese Lektion erfährt auch sein Neffe Donald Duck. Denn dieser soll sich, während Onkel Dagobert verreist ist, um dessen Firmennetzwerk kümmern. Doch selbst ein gutes Antivirenprogramm schützt nicht vor eigenen Fehlern. Durch ständige Posts auf Social Media Webseiten wie Faceduck und Zwitscher gefährdet Donald Duck nicht nur die Daten seines Onkels, doch auch dessen Ruf. Auch Micky Maus hat in dieser Ausgabe des Lustigen Taschenbuchs mit sozialen Netzwerken zu kämpfen. Ihm wurde nämlich auf Zwitscher seine Identität geklaut, ein leider nicht allzu seltenes Phänomen. Zum Glück finden trotz der teilweise chaotischen Umstände die Geschichten aller beteiligten Figuren ein gutes (und auch lehrreiches) Ende. Hierfür sind vor allem die drei Jungs Tick, Trick und Track verantwortlich, welche sich bestens im Internet auskennen.
Das Internet – Gefahr oder Chance?
Viele Leser werden sich nach durchblättern dieser Ausgabe einige Gedanken über ihren Umgang mit sozialen Medien und dem Internet im Allgemeinen machen. Auch deswegen, weil einige der darin behandelten Themen immer wieder in den Nachrichten vorkommen. Schließlich wird vor allem der Missbrauch von „Zwitscher“ immer wieder heiß diskutiert. Dennoch ist beachtenswert, dass das Lustige Taschenbuch keinesfalls als reine Gefahr darstellt. In den Geschichten wird verdeutlicht, dass das Internet durchaus nützlich ist, wenn man nur richtig damit umgeht. Dies ist vor allem deswegen wichtig, weil die meisten Leser sicherlich bereits viele positive Erfahrungen mit dem Internet gemacht haben. Daher würde eine Botschaft, die das Internet nur verpönt, denkbar schlecht ankommen. Ohne Internet wäre es für viele Jugendliche und Erwachsene zugleich schwierig, mit entfernteren Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Auch zum Einkaufen ist das Internet heutzutage essenziell. Wo sonst könnte man ohne das Wohnzimmer zu verlassen Outdoorkleidung für jeden Tag oder Kuchenplatten in Herzform finden? Das Lustige Taschenbuch akzeptiert diese Nutzen und hilft den Lesern, sich dabei auch zu schützen.